Gemeinsam für Inklusion
In Zusammenarbeit mit dem FC Länggasse Unified setzt sich YB für die Inklusion von Kindern mit Beeinträchtigungen ein. Der Sportverein fördert die Integration im Einklang mit der UN-Behindertenrechtskonvention. 2023 startete YB eine Partnerschaft, die den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sportliche Aktivitäten, Stadionbesuche und Trainingseinheiten mit YB-Spieler:innen ermöglicht.
Ein besonderes Highlight war das Inklusionscamp im April 2024, finanziert durch die Gebäudeversicherung Bern (GVB). Dieses fand auf dem Sportplatz Bodenweid in Bern statt. Es bot Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Einschränkungen eine besondere Erfahrung. Die Teilnehmer konnten von Montag bis Freitag an Trainings teilnehmen, ähnlich wie bei den bereits bekannten Kids Camps. Auch ein Ausflug ins Dählhölzli stand in dieser Woche auf dem Programm. Ein Höhepunkt war der Besuch der YB-Spieler Filip Ugrinic und Saidy Janko, die den Teilnehmenden mit einer Trainingseinheit zur Seite standen. Das Camp wurde kostenlos angeboten und förderte die Integration durch Sport.
Zudem spendete YB vor Weihnachten 8'000 Franken zur Förderung der inklusiven Vereinsarbeit an den FC Länggasse Unified.

Abbildung 4: Teilnehmender des Inklusionscamps mit Saidy Janko
Barrierefreiheit im Stadion
Die Zugänglichkeit von Fussballstadien ist für viele Menschen mit Beeinträchtigungen eine grosse Herausforderung, besonders im Fussball, wo Teilhabe und Partizipation zentrale Elemente sind. Um den Zugang zum Stadion Wankdorf für Rollstuhlfahrer zu verbessern, hat YB 2023 ein Pilotprojekt ins Leben gerufen. Stewards begleiten Rollstuhlfahrer zu ihren Plätzen und stehen als Ansprechpersonen bereit. Zudem wurde bei Eingang 73 ein zusätzlicher Zugang geschaffen, der den Eintritt erleichtert.
Das Stadion Wankdorf ist in allen Bereichen barrierefrei und bietet, mit Ausnahme des 4. Obergeschosses, rollstuhlgängige Toiletten. Der Behindertenbeauftragte von YB ist auf der Website verfügbar und bietet Unterstützung. Zur Inklusion von sehbeeinträchtigten und blinden Fans trägt YB durch eine Audiodeskription der Spiele bei, die von Radio Blind Power angeboten wird. Ausserdem können Fans die Spiele auch über Radio Gelb-Schwarz (RGS) verfolgen, wobei zusätzlich kleine Radios vor Ort zur Verfügung gestellt werden. RGS ist aber auch über die üblichen Radiofrequenzen und online verfügbar.
YB fördert zudem den Dialog mit Fans und Mitgliedern, um Lösungen zur weiteren Verbesserung der Barrierefreiheit zu entwickeln. Regelmässige Treffen und Veranstaltungen bieten eine Plattform, bei denen Fans ihre Anliegen direkt einbringen können.
Engagement gegen Diskriminierung und für Vielfalt
Das Engagement des BSC Young Boys gegen Diskriminierung und Rassismus hat eine lange Tradition, die bis in die 1990er-Jahre zurückreicht. Damals prägten gewaltbereite Hooligans die Berner Fanszene. Ein erstes sichtbares Zeichen setzte YB 1996, als der Club gemeinsam mit dem Verein „Gemeinsam gegen Rassismus“ Trikots mit entsprechender Aufschrift trug und so ein starkes Zeichen gegen Rassismus setzte.
Seither hat der Club sein Engagement durch verschiedene Partnerschaften und Kampagnen kontinuierlich ausgebaut. Das Engagement umfasst nicht nur interne Massnahmen, sondern auch Sensibilisierungskampagnen, Netzwerkarbeit und Unterstützung von Fanprojekten. YB setzt sich gemeinsam mit seinen Fans, Mitarbeitenden und Partner:innen aktiv für eine Gesellschaft ein, in der Diskriminierung keinen Platz hat.
Ein weiteres Highlight war das Engagement der Fans im Herbst 2023: Sie setzten mit einer eindrücklichen Choreografie ein Zeichen gegen Rassismus und luden 300 Flüchtlinge zu einem Apéro und dem anschliessenden Matchbesuch ein. Der Stopp-Rassismus-Kiosk von „Gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus“ bot eine Plattform, um sich über Themen wie Diskriminierung und Zivilcourage auszutauschen.
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Responsiball wurde ein Workshop für Fussballvereine in der Region Bern organisiert. Ziel war es, die Diversität zu fördern und Lösungen gegen Diskriminierung im Fussball aufzuzeigen, wobei auch die Meldestelle von „Gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus“ eingebunden wurde.
Der Verein stellt sicher, dass das Stadionerlebnis für alle zugänglich ist. In Zusammenarbeit mit Caritas Bern und weiteren Institutionen werden Freikarten an Menschen mit begrenztem Budget, insbesondere Flüchtlinge, vergeben. Zudem wurden Trainings mit YB-Trainern:innen organisiert, um Integration und Vielfalt aktiv zu fördern.
Zudem bietet YB eine anonyme Meldestelle für diskriminierende Vorfälle, die über die Website zugänglich ist. Hier können Betroffene und Zeugen Vorfälle melden, die dann systematisch erfasst und analysiert werden. YB setzt sich entschlossen gegen jede Form von Diskriminierung ein und möchte die Menschen zu einem respektvollen, offenen und demokratischen Zusammenleben anregen.
Im Frühling 2024 wurden erstmals Stewards des BSC Young Boys im Bereich Antidiskriminierung und Antirassismus weitergebildet. Diese Schulung erfolgte in Zusammenarbeit mit der Organisation «Gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus» (GGGFON). Die GGGFON ist eine Schweizer Organisation, die sich für die Förderung von Zivilcourage und die Bekämpfung von Diskriminierung und Rassismus einsetzt. Sie bietet Unterstützung und Beratung für Betroffene an und engagiert sich in der Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Durch diese Weiterbildung sollen die Stewards des BSC Young Boys in die Lage versetzt werden, diskriminierende Vorfälle frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren, um ein respektvolles und inklusives Umfeld für alle Stadionbesucher zu gewährleisten.
Unter dem Motto «Gemeinsam gegen Rassismus» fand am 4. April beim Spiel YB - GC mit Amnesty International ein weiterer Aktionstag gegen Rassismus und für eine vielfältige und offene Gesellschaft statt. Verschiedene Aktivitäten begleiteten das Spiel, darunter die Einladung von 300 Flüchtlingen inklusive Apéro, Video- und Lautsprecherbotschaften sowie das Auflaufen der Spieler in Spezialtrikots, um nur einige Beispiele zu nennen. Im Rahmen der Aktionswoche veranstalteten YB und Amnesty International gemeinsam einen Sport4Refugees-Workshop. Vereine, Beratungsstellen, Fans und Flüchtlinge diskutierten Projekte und Strategien, wie die Strahlkraft des Sports für die Integration genutzt werden kann.

Abbildung 5: Awareness-Kampagne "Gemeinsam gegen Rassismus"
Im Anschluss an dieses Spiel wurden originale, signierte Matchtrikots zu Gunsten von Amnesty International versteigert. Durch die Gebote der Fans und den finanziellen Zustupf von YB kamen so insgesamt 15'000 Franken zusammen. Dieser Betrag wurde vollumfänglich an Amnesty International gespendet. Der BSC YB und Amnesty International danken den zahlreichen YB-Fans, die diese Aktion mit ihren Geboten unterstützt haben und so mithelfen, die Rechte von Menschen in Notsituationen weltweit zu schützen.

Abbildung 6: Meschack Elia im Spezialtrikot beim Spiel YB vs. GC am 4. April 2024 (3:0).
Am 22. Juni hat YB gemeinsam mit Amnesty International das "Fussballturnier für Integration" im Stadion Wankdorf durchgeführt. Dabei nahmen über 100 Personen teil. Die Teilnehmenden repräsentierten eine grosse Vielfalt und waren sehr divers. Das Turnier nutzte die verbindende Wirkung des Fussballs, um Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur, Alter und Geschlecht zusammenzubringen. Es stand im Zeichen der Solidarität und des gegenseitigen Verständnisses. Während des ganzen Tages wurden im Turniermodus die Gewinner aus zehn verschiedenen Teams bestimmt. Alle Teilnehmenden erhielten, neben dem einzigartigen Erlebnis im Stadion Wankdorf, ein YB-Trikot mit einer Amnesty International Bedruckung, sowie einen Gutschein für zwei Heimspiel-Tickets des BSC YB. Das Gewinnerteam erhält zudem die Möglichkeit, ein Training der ersten Mannschaft zu besuchen und dabei ihre Idole persönlich kennenzulernen. Alle Teilnehmenden genossen ihre Zeit auf dem Rasen im Stadion Wankdorf und schätzten den Austausch mit den anderen Fussballfans sehr. «Gemeinsam mit dem BSC Young Boys setzen wir ein starkes Zeichen für Vielfalt und Integration. Das erstmals durchgeführte Fussballturnier für Integration nutzte die verbindende Wirkung des Fussballs und hat es geschafft, Menschen verschiedener Herkunft und sozialer Schichten zusammenzubringen und gemeinsam einen unvergesslichen Tag im Stadion Wankdorf zu erleben», sagt Marcel Graf von Amnesty Schweiz.

Abbildung 7: Teilnehmende des Turniers für Integration